Euregio Keramikmarkt Raeren 2014
Schon ist sie wieder beendet, meine Marktsaison 2014, dabei war Ostern mit der Emaischen doch gefühlt erst gestern…
Aber zum Finale schien die Sonne über dem Töpfereimuseum im ostbelgischen Raeren und der 20. Euregio Keramikmarkt konnte viele Besucher begrüßen.
Die Keramiker kamen wieder aus allen Himmelrichtungen, dieses Jahr neben dem Gastgeberland Belgien aus Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Tschechien, Estland und Taiwan. Und zeigten eine große Bandbreite dessen, was aus dem Material Keramik zu machen möglich ist. Ich habe ja bereits im vergangenen Jahr einen Beitrag über verschiedene dort ausstellende Kollegen veröffentlicht ( HIER ).
Dieses Jahr möchte ich den belgischen Kollegen Frans Gregoor vorstellen sowie ein Projekt, das sich Co Cera Cera nennt.
Frans Gregoor arbeitet mit Porzellan. Aus diesem technisch sehr anspruchsvollen Rohstoff fertigt er zum einen sehr dünne Becher- und Schalenformen. Dafür hat er sogar eine besondere Methode entwickelt, er dreht auf einer umgedrehten Scheibe quasi über Kopf, damit sich diese Dünnwandigkeit überhaupt verwirklichen lässt. Bilder davon gibt es auf seiner Homepage.
Im Gegensatz dazu sind seine neuesten Keramiken viel dicker gearbeitet, sie strahlen Kraft aus, sind aber trotzdem grazil. Und was für eine wundervolle opake Glasur!
Diese freie Arbeit gefällt mir auch sehr gut, die Kombination aus Zartheit und Kraft, ihre expressive, aus dem Drehen hervorgegangene Form, die Landschaft ihrer Oberfläche.
Bei der Kooperation Co Cera Cera arbeiten Frans Gregoor, Fabienne Fauvel und Christel Gourmet gemeinsam an ihren Stücken. Jede Keramik wird also von einem der drei begonnen und eine oder auch beide andere stellen das Stück nach ihren eigenen Vorstellungen fertig. Recht ungewöhnlich und ziemlich mutig. Aber mit wirklich sehr interessanten und guten Ergebnissen, Co Cera Cera gewann damit auch einen der diesjährigen Euregiomarkt-Keramikpreise.
Auf den ersten Blick sind diese Keramiken nicht sehr zugänglich, ich empfinde sie als *roh* im Sinne von Art Brut. Aber es lohnt sich, sie genauer zu betrachten, dann entfaltet sich ihre eigene Schönheit.
Wie eine Landschaft im Winter.
Und hier noch ein Link zu einem Beitrag im Belgischen Fernsehen: http://www.youtube.com/watch?v=Y1IoKE2oNDI