Breche Tore in die Mauern strecke die Arme aus wachse dir entgegen
Gefäße für Gedanken
Gefäße, die sprechen, in Poesie und Gestalt.
Stimmungen, Erinnerungen, Empfindungen… Eine Suche nach Worten, eine Suche nach Formen, um all das ausdrücken zu können. In einem Gefäß zu vereinen. Geschrieben mit Rauch.
Ob als papierzarte Schale, als schlichte Vasenform oder geschlossenes Gefäß, jede dieser Keramiken ist ein absolutes Einzelstück, denn jede trägt ihren extra für sie verfassten eigenen Text, den ich nur ein einziges Mal verwende. Poesie, Form und Oberfläche vereinen sich zu einem berührenden vielschichtigen Gesamtwerk.
Verloren in der Wüste der Zeit
hob ich eines Tages meinen Kopf
vom Sandkornzählen und sah,
es war nur ein Sandkasten,
in dem ich da saß.
So stand ich auf
und betrat den Garten.
Am Stamm, der aufgeschnitten vor mir liegt, zähl ich die Ringe uns'rer Jahre. Eines Winters wird ihr Holz mich wärmen. Doch nun ist Frühling, ein neuer Ring beginnt zu wachsen.
Nach all der Zeit,
vergangen wie ein Tropfen,
der ins Wasser fällt, drei Wellen schlägt
und dann verschluckt ist
staunend vor dem Baum,
der uns gewachsen
und streck' die Hand aus
nach seinem warmen Holz.
Hast dein Haus zwischen Dornen gebaut
- und doch -
im frühen Morgenlicht zur Zeit der Heckenrosenblüte singt sich Dein Lied in meine Träume.
Erinnerung - wie ein Pflug durch feuchte Erde Zwischen den Schollen Wurzeln und Scherben
Beim Gang durch die nun leeren Zimmer
flirrt in der Sonne
Staub wie Gold.
Draußen Regenschatten in der Ferne,
sie bringen den Hügeln das Grün
ich schließ die Türen
Zeit zu geh´n.
Bind meinen Gedanken einen Fallschirm um
und warte
auf diesen Sommersturm
der sie mitreißt - weit, weit hinauf
und ich schau von unten
und lasse sie zieh'n.
Bring mich zum Tanzen. Sieh nur,
wie ich Hell und Dunkel in mir trag'.
Fühl mich, in meiner Härte, in meiner Zartheit.
Halt mich und lies auf meiner Haut,
die Zeichen der Zerbrechlichkeit.
Nach außen nur Mauern,
doch ich weiß,
dass dort ein Innenhof sein muss
mit plätscherndem Brunnen,
Blumen und Vögeln
und einem Polster, worauf
wir beide sitzen.
Ich taste die Wand ab
und suche die Tür.
Pflanzt Federn in die Erde
damit Vögel daraus wachsen
und fliegst auf ihnen
fort von hier.
Wer legt den Samen
für den Baum
auf dem die Vögel schlafen können?
Raben
auf frisch gepflügtem Feld
ich komme näher
mit einem Rauschen
fliegen sie auf
Wenn du die Kraft verlierst
gegen das Meer zu kämpfen
die Wellen stärker sind als du
du in die Tiefe sinkst
fang ich dich auf und wiege dich
in meinen Armen
und all das Wasser geht und wird zum Traum.
Unser Weg
überquert das friedliche Tal
und führt dann weiter
entlang der unterspülten Ufer
teilweise abgerutscht
dort führen neue Pfade durch's Grün