Kölner Keramikermarkt 2018 – Kreativpreis
Nach langer Pause habe ich dieses Jahr mal wieder am Kölner Keramikermarkt teilgenommen und ich habe dort einen Preis gewonnen! :-)
Zum Kölner Keramikermarkt gibt es jedes Jahr ein Wettbewerbsmotto. 2018 hieß dieses Motto *Märchenhaftes Köln. Geschichten, Legenden, Sagen.* Als im Mai die Zusage zur Marktteilnahme mit Bekanntgabe des Wettbewerbsmottos eintraf, musste ich sofort an meine persönliche Geschichte mit einem Kölschen Märchen denken, und die geht so:
Kindliches Missverständnis oder „Die Mainzelmännchen zu Köln“
Es war einmal ein kleines Mädchen, das bekam von seiner Kölner Patentante eine Märchenschallplatte geschenkt „Die Heinzelmännchen zu Köln“. Gebannt lauschte das Mädchen wieder und wieder der Geschichte, besonders gefesselt vom dramatischen Ende, wenn die Heinzelmännchen mit Getöse die Treppe hinunterpolterten.
Allerdings gab es da etwas, das das kleine Mädchen nicht verstand:
Aus dem Fernsehen waren ihm die Mainzelmännchen wohlbekannt, und dass die Heinzelmännchen mit diesen nicht identisch sein sollten, obwohl sich das doch so gleich anhörte, das konnte es einfach nicht begreifen!
So purzelten vor seinem inneren Auge immer und immer die Mainzelmännchen diese Treppe hinunter und irgendwie ist das bis heute so geblieben.
Von daher braucht sich das erwachsene Mädchen auch nicht zu wundern, dass geheimnisvolle Hilfe in der Töpferwerkstatt ausbleibt…
Die Technik:
Dosenobjekt aus Naked Raku Keramik mit Cyanotypie (blau/weiß Fotografie)
Der Deckel mit einer Cyanografie vom Negativfoto einer selbst erstellten Kollage, der Dosenkörper erinnert mit seiner schwarzen, gerillten Oberseite an die Schallplatte, die Seiten mit einem Cyanogramm von Erbsen, die den Kölner Dom überwuchern (denn die sind natürlich aufgegangen, nachdem sie von der Treppe auf die Erde gerollt sind und nach dem Verschwinden der Heinzelmännchen haben auch die Gärtner ihre liebe Not mit der vielen Arbeit).
Es war ganz schön nervenaufreibend, den Wettbewerbsbeitrag rechtzeitig fertig zu bekommen. Zuerst hatte ich Probleme mit der Glasur, als Resultat wurde das Naked Raku nicht schön und die Oberfläche für das Erstellen einer Cyanotypie unbrauchbar. Dann hatte ich eine neue Glasurcharge, aber Trockenheit und Hitze machten den Rakubrand unmöglich. Erst zwei Wochen vor dem Kölner Keramikermarkt konnte ich endlich brennen. Dann musste die Keramik noch geputzt werden, trocknen, belichtet werden, gewässert, wieder getrocknet – eine zeitliche Punktlandung. Um so glücklicher bin ich, damit dann auch noch einen Preis gewonnen zu haben, nämlich den Kreativpreis vom Kölner Keramikermarkt, dotiert mit einer Tonne Ton der Firma Sibelco. Eine Tonne Ton, nicht schlecht, da habe ich einen Haufen Arbeit gewonnen!!! ;-) Ich freu‘ mich drauf! :-)
Aber wie man auf dem Preisträgerfoto sieht, gab es natürlich noch andere Keramikerinnen, die einen Preis bekommen haben.
Kathrin Bachmann aus Koblenz wählte die Geschichte von Siegfried, dem Drachentöter, für ihren Wettbewerbsbeitrag. Eine Kanne und zwei dazu passende Becher aus Porzellan.
Ebenfalls aus Porzellan ist die Umsetzung der wahren Geschichte des weißen Wals, der sich im Jahr 1966 im Rhein verirrt hatte. Diese sehr schlichte, wunderschöne Keramik wurde von Ines Lang aus Köln geschaffen. Dafür gab es einen 1. Preis.
Und den 1. Preis gab es in diesem Jahr gleich zweimal, den anderen bekam Sabine Puschmann-Diegel für ihre Umsetzung der Geschichte von Jan und Griet.
Mir persönlich gefiel darüber hinaus diese Drachenhandtasche von Sabine Martin.
Und diese tolle Bildplatte von Veronika Dietz.