Kunstforum – Rückkehr in die Posthalterei Thurn und Taxis
Unter den barocken Gebäuden am Marktplatz in Wittlich ist sie nun wieder ein Schmuckstück: Sorgfältig restauriert bietet die ehemalige Posthalterei Thurn und Taxis von außen und innen eine Bereicherung des Wittlicher Stadtbildes. Im ersten und zweiten Stock wurden Ausstellungsräume eingerichtet, als eine der ersten Veranstaltungen fand in den beeindruckenden Räumen vom 15. bis 17. April das 4. Kunstforum der Volksbank Raiffeisenbank Wittlich statt.
Eine Rückkehr, denn diese im Dreijahresrythmus stattfindende Ausstellung war bei ihrer zweiten Auflage im Jahr 2010 am selben Ort zu Gast. Im damals noch unrenovierten Gebäude spürte man den Glanz vergangener Tage genauso wie die Kratzer, die die Jahre in diesem Glanz hinterlassen hatten, eine ganz besondere Atmosphäre. Doch ohne Restaurierung wäre das Gebäude verfallen, umso schöner, dass sie so gut gelungen ist!
Die Räume an der Frontseite sind nicht nur vom Gang aus zu erreichen, sondern auch untereinander jeweils durch Türen verbunden. Dies ergibt schöne Sichtachsen und interessante Perspektiven auf die ausgestellte Kunst.
Vom großen Mittelraum hier der Blick in das Zimmer, in dem ich und die Goldschmiedin Astrid-Anna Eltges ausstellten.
Hier der umgekehrte Blick. Mit Werken von Franz Bermes (Holz), Liane Deffert (Keramik/Filz), Burkhard Bumann-Döres (Bronzen) und im angrenzenden Zimmer von Franz Markus Schrot (Glas).
Mit den Mitteln meines Kameraobjektivs war es allerdings schwierig, in „meinem“ schmalen Raum brauchbare Bilder zu fotografieren.
Die Waldwächter fanden in einer schönen runden Nische Platz.
Dieses Gefäß für Gedanken zeigte ich auf der Ausstellung zum ersten Mal:
Im Aufwind kreisend-
höher und höher
weit gespannt die Flügel
die Erwartungen
der Raum
Im selben Raum stellte die Goldschmiedin Astrid-Anna Eltges aus Großlittgen aus. Individuell auf die Persönlichkeit des Trägers hin angefertigter Schmuck aus Edelmetallen, echten Steinen und Perlen ist das Markenzeichen ihrer Werkstatt.
Eine gedrechselte Schale aus Kirschbaumholz von Franz Bermes. Mit ihm habe ich schon oft zusammen ausgestellt, zum 2. Kunstforum teilten wir uns den selben Raum. Auch bei der jährlichen Ausstellung der Gruppe Werkform in Trier kann man seine Arbeiten sehen. Und auf einigen Kunsthandwerkermärkten.
Hier ein Vasenobjekt aus Nussbaum.
Burkhard Bumann-Döres arbeitet mit diversen verschiedenen Werkstoffen, dieses Bild zeigt zwei ausgestellte Frauenfiguren aus Bronzeguss.
Auch ein Blick auf’s Detail macht Freude.
Dass mir die Arbeiten von Renate Weise gut gefallen, ist wohl nicht weiter erstaunlich. Denn Thema ihrer Bilder ist die Verbindung von Kalligraphie und bildnerischer Darstellung. Und auch sie schreibt viele der verwendeten Gedichte selber.
Hier ein eigener Text schriftkünstlerisch kombiniert mit einer Monotypie.
Völlig anders dieses Stillleben von Nieske van Dijk. Dieses Ölbild könnte sowohl vom Sujet als auch stilistisch vor einigen hundert Jahren in der Werkstatt einen holländischen Meisters entstanden sein. Passt natürlich hervorragend in das Barockgebäude der Posthalterei.
Dieser herbstliche Wald lädt zum Spaziergang ein.
Leider ist es mir nicht möglich, alle 21 für das Kunstforum ausgewählten Künstler hier vorzustellen und die Dauer der Ausstellung von zwei Tagen plus Eröffnungsabend war natürlich sehr kurz. Ich kann also nur bedauernd sagen, dass alle, die keine Gelegenheit zum Reinschauen hatten, etwas verpasst haben. Dieser Film des OK Wittlich zeigt aber noch einiges und vermittelt einen Eindruck vom großen Andrang zur Vernissage: https://www.youtube.com/watch?v=ogrOqEjd9_c
Als Schlussbild Tuschen auf Reispapier von Stephan Quappe-Steffen, auf einer Südostasienreise frühmorgens vor Ort entstanden.
Wie es beim vorheringen 3. Kunstforum in Himmerod war, können Sie HIER und HIER und HIER nachlesen.