Naked Raku Keramik mit Farn
Frühling – endlich wieder Rakuwetter! Nicht nur, was das Brennen angeht, auch dringend benötigte Rohstoffe sprießen nun reichlich. :-)
Farnblätter eigenen sich sehr gut, um in Raku Keramik eingebrannt zu werden. Ihre faszinierende Silhouette sorgt für die Schönheit, die flache Form fürs Praktikable, die Inhaltsstoffe der Pflanze fürs Funktionieren.
Man kann unglasierte Keramiken heiß aus dem Rakuofen direkt auf Pflanzenteile legen, deren Umrisse sich dann einbrennen.
Eine exakt geplante Keramik wie das Dosenobjekt ist so aber nicht möglich. Daher habe ich das Farnblatt vor dem Rakubrand auf die Keramik gelegt und Trennmittel sowie Rakuglasur darüber gestrichen, um ein Ergebnis in Naked Raku Technik zu erhalten.
Dann ab in den Brennofen damit. Kurz vor Erreichen der Endtemperatur ein Blick durchs Ofenloch, die Glasur ist schon fast ausgeschmolzen.
Nein, sie brauchen keine Brille, das Bild ist unscharf. Aber der Raku Räucherbrand dauert nunmal nur sehr kurz, so hatte ich keinen zweiten Versuch. Eine gelungene Keramik ist in diesem Fall wichtiger als ein gelungenes Bild.
Bald darauf konnte ich die Keramik aber auch schon wieder ausgraben und zur schnellen Abkühlung mit Wasser begießen. Man sieht noch ein wenig Wasserdampf aufsteigen. Die erstarrte Glasurschicht habe ich bereits abgeschabt. Die Trennschicht, die die Verbindung von Glasur und Keramik verhindert hat, ist noch drauf, aber es ist schon ganz gut zu sehen, wie die Rakukeramik fertig aussehen wird.
Hier ein Stückchen der abgeschabten Glasurschicht, sogar mit Farnabdruck. Es sind hauchdünne Plättchen, nutzen kann man sie nicht mehr.
So sieht man den Farnabdruck noch besser.
Und ein Deckelchen gibt es natürlich auch noch dazu.
Der Moment der Wahrheit kommt aber dann, wenn die Naked Raku Keramik geputzt wird. Erst dann kann ich sehen, wie gut so ein Abdruck wirklich rauskommt, ob der Kontrast auch stark genug ist.
Noch nass, aber ja – die Keramik ist schön geworden. :-)