Péckvillchen 2015 II.
Da sitzt es, mein diesjähriges Péckvillchen, auf deutsch Pfeifvögelchen, frisch gebrannt und geputzt. Hach, ich bin selber ganz verliebt in die bunten Distelfinken! :-)
Ja, Ostern mit der Emaischen in Luxemburg-Stadt, wo die Péckvillercher ihren großen Auftritt haben werden, ist nicht mehr weit. Für Montag war schönes, ruhiges Wetter vorhergesagt, optimal zum Raku brennen. Also vergangene Woche schnell alle Vögel glasiert, was dann in der Realität eher langsam ging durch die vielen verschiedenen Glasurfarben, die für die Distelfinken nötig waren. Am Montag dann den Rakuofen in die Sonne gestellt und los gings. Noch sind die Vögelchen kalt und blass…
Doch bei ca. 850°C im Brennofen bekommen die Péckvillchen nicht nur warme Füße, sondern auch so langsam Farbe.
Die Glasur beginnt auszuschmelzen, zuerst wird sie eher blasig.
Doch kurz vor Erreichen der Endtemperatur des Raku Brandes von 1000°C ist sie schön flüssig und glänzend.
Also Brennofen öffnen und Vögelchen rausholen. Durch das Sonnenlicht kann man auf diesem Bild die Rotglut im Ofen leider kaum erkennen. Die Glasurfarben sind noch ganz anders als später und die unglasierten Bereiche der Keramik noch weiß statt schwarz. Irgendwie wirken die Péckvillchen hier grad so, als trügen sie alle einen Bart. :))))))
Aber jetzt, einen Räucherbrand später, liegen dort in Sägemehl und Sand schon ziemlich hübsche Tierchen. Wenn auch immer noch ein bisschen warm.
Und vor allem schmutzig, sehr schmutzig! Also folgte heute der Raku-Putztag.
Kräftig mit einer alten Zahnbürste abschrubben.
Aaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhh!
Das Ganze 60 Mal. Und hier sitzt nun die Vogelschar und wird von Werkstattkater Ollie begutachtet. Hey, der leckt sich über die Schnauze!
Ein schrecklicher Verdacht! Wehe! Wehe, da fehlt ein Vögelchen!
Morgen dann noch der Test, ob die Musikalität der Vogelpfeifen auch den Brand überstanden hat. Denn der kleinste Fremdkörper in der Pfeife raubt dem Péckvillchen die Stimme. Dann kann Ostermontag kommen. :-)