Letzter Raku Brand vorm Winter
Ende November, es ist winterlich geworden, doch ich musste unbedingt noch einen Raku Brenntag einlegen, bevor die Raku Keramik in die Winterpause geht. Am Montag war es zumindest trocken, nicht sehr windig, Temperaturen knapp über 0°C. Die äußeren Umstände waren also akzeptabel. Ich musste mich natürlich selbst schön warm anziehen, denn so einen wärmenden Blick in den Brennofen gab es immer nur kurz, dann wenn der Brand beendet war und das Ausräumen des Ofens begann.
Die restliche Zeit war eher eisig. :-(
Die bei niedrigen Temperaturen vereisende Gasflasche ist einer der Gründe, warum sich Winter und Raku Brand nicht vertragen. Durch das Eis an der Flasche sinkt der Gasdruck. Wenn nicht genügend Gas zur Verbrennung bereitsteht, dann steigt die Temperatur im Brennofen irgendwann immer langsamer, schlimmstenfalls gar nicht mehr. Dann hat man ein Problem…
Aber am Montag hat alles noch einigermaßen funktioniert.
So konnte ich z.B. dieses schöne Gefäß für Gedanken, das man auf dem oberen Bild noch rotglühend im Ofen sehen kann, eine halbe Stunde später aus dem Räuchermaterial ausgraben. Wie immer hilft eine kurze Dusche, dass die Abkühlung zum Schluss schneller geht. Damit schnell wieder Platz für die nächsten Keramiken ist, die aus dem Ofen kommen.
Durch den Wasserdampf kann ich schon sehen, dass es gelungen zu sein scheint. Wie immer ein froher Moment!
Auch die neuen Einzelblütenvasen sehen gut aus. Es muss natürlich noch alles von Ruß und Sägespänen befreit werden.
Wenn Sie mehr über Rakubrand lesen möchten, dann schauen Sie z.B. HIER.
Ein weiterer Nachteil des Winters ist, dass es so früh dunkel wird. Statt der geplanten fünf Brände wurden es dann doch sechs und beim Ausräumen des letzten Brandes war es schon ganz schön abendlich. Kurz vor 17:00 Uhr konnte ich den Mond neben dem zum endgültigen Abkühlen des Brennofens geöffneten Deckel fotografieren.
Während der leere Brennofen noch glühte wie Abendrot…
Ich war dann recht froh, nach einem langen Arbeitstag wieder ins Warme zu kommen. Eine gute Gelegenheit, hier mal unseren Kachelofen vorzustellen. Der hat, wie es sich gehört, selbstgefertigte Raku Kacheln. Unten einfach nur schwarz eingeraucht, die anderen Kacheln schlicht weiß glasiert, das Raku Krakelee ist Dekor genug. In der Nische ein Horntier und zwei Keramiken einer guten Freundin, der Keramikerin Laure Popoff aus Luxemburg.
Rund um die Feueröffnung ist der Kachelofen nur schlicht verputzt. Das Warmhaltefach darüber eignet sich, wie man sieht, hervorragend zum beschleunigten Trocknen von dringend benötigten Keramiken.
Ich denke, jetzt in der Vorweihnachtszeit werde ich es noch öfter benötigen. :-)