Waldspaziergang mit Keramik – eine virtuelle Ausstellung
Eine virtuelle Ausstellung. Ein Waldspaziergang zu meiner Raku Keramik.
Ich lebe auf dem Land und fühle mich sehr verbunden mit der umgebenden Landschaft und Natur, draußen bin ich einfach glücklich. Meine Umgebung schenkt mir aber noch viel mehr, sie ist mein wichtigster Inspirationsquell und manchmal auch Rohstofflieferant für keramische Arbeiten. *Mein* Wald ist der Mundwald zwischen Altrich und Wittlich, ein ganz unspektakulärer Mischwald direkt vor meiner Haustür.
Nun kam mir vor Jahren schon dieser Gedanke: Wie wirkt eine fertige Keramik eigentlich an dem Ort, der so viel zu ihrer Entstehung beigetragen hat? Kann sie dort bestehen? Den Ort der Inspiration und das, was daraus entstanden ist, zusammenführen. Eine Keramikausstellung im Wald. Aber so richtig, so in echt? Ich kann ja schlecht den Wald mieten. Wäre zwar auch nicht übel, aber aber einige Hausnummern zu groß für mich. Aber eine virtuelle Ausstellung – ein fotografischer Waldspaziergang mit Keramik, das geht!
Und warum hat es von der Idee bis zum Beginn ihrer Umsetzung ein paar Jahre gedauert?
Zum einen kamen ein paar *normale* Ausstellungen dazwischen. Zum anderen hatte ich lange die Vorstellung, ich müsse das zeitlich *am Stück* umsetzen und dafür fehlte mir einfach die – Zeit natürlich. Doch irgendwann wurde mir klar, es ist sowieso eine virtuelle Ausstellung, es sind *nur* Fotos und Texte auf meinem Blog, ich kann das nach und nach über lange Zeit machen.
Und darum eröffne ich hiermit endlich den Waldspaziergang mit Keramik!
Es muss natürlich ein Waldwächter sein, der die Ausstellung eröffnet. Schon wegen seines Namens! Ich habe HIER im Blog bereits über diese Objekte geschrieben, Ausgangspunkt und Inspiration war der Fund eines Holzstückes, ein Astansatz aus dem Stamm einer abgestorbenen Kiefer. Wunderbar ausdrucksstark sowohl in der Form als auch in der Struktur.
Auf diesem Foto wirkt der Waldwächter wie etwas, das aus dem Waldboden heranwächst. Drumherum strahlt der Wald im Februar noch Winterruhe aus, das Totholz ruht unter der Laubschicht des Herbstes. Aber dieser Eindruck täuscht, in Wirklichkeit sind die kleinen Bewohner des Waldes, Bakterien, Pilze und Insekten auch im Winter aktiv, um aus all dem Holz und den Blättern Nahrung für den Frühling zu schaffen. Genau, wie sie auch über Jahre hinweg den hölzernen Griff des Waldwächters aus einem Stamm herausgearbeitet haben.
Auf einem herumliegenden Holzblock platziert, wirkt der Waldwächter dann mehr wie ein klassisches Ausstellungsstück. Auf einmal ist da diese Distanz, er ist nicht mehr ein Teil vom ganzen, sondern ein Artefakt.
Doch dann kommt die Sonne hervor, die Lichtverhältnisse ändern sich und das Astwerk im Hintergrund wirkt plötzlich dem Raku Krakelée so ähnlich.
An diesem Waldwächter mag ich übrigens besonders seinen kleinen *Durchblick*, das kleine Fraßloch im Holz. Eröffnet nochmal ganz andere Perspektiven.
Zum Schluss der ersten Station noch etwas Äste-Krakelée. Fortsetzung folgt!
Dieser Waldwächter ist übrigens in meinem Shop HIER erhältlich.